Den Zuschauern wurde noch einmal etwas geboten

MSV 1 - Kaltenkirchener TS II 8 : 8

Das war sie also, die Landesliga-Saison 2008/09! Mit einem verdienten 8:8 trennten sich im Nachholspiel die 1. Moorreger TT-Herren und die Kaltenkirchener Turnerschaft II. Daraus resultierten zwei Konsequenzen: Die Gäste verpassten das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Verbandsliga, der MSV wahrte seine Heimbilanz. In der Rückrunde blieben Zippel & Co zu Hause ungeschlagen. In der Abschlusstabelle sprang ein siebter Platz heraus, punktgleich mit dem Sechsten WSG Kellinghusen/Wrist. Nach dem ungünstigen Terminplan der Hinrunde (sieben Auswärts- und nur zwei Heimspiele) standen die MSVer bei Halbzeit an letzter Stelle und gingen folglich in jede Partie mit einer schweren Hypothek. Zusammenhalt und Kampfgeist, auch in schier aussichtslosen Situationen, sorgten für ein glückliches Ende.
Auch gegen die Gäste aus dem Kreis Segeberg sah es lange Zeit nicht besonders positiv aus. Rückstände von 4:6 und dann gar 5:8 sahen eher die KT am Ziel ihrer Wünsche, denn ein 9:6 hätte ihnen das angestrebte Entscheidungsspiel gegen den Zweiten der Landesliga Nord beschert. Doch dann trumpfte Mannschaftsführer Stephan Zippel mit hervorragender Taktik gegen Altmeister Dieter Pätzel, der jahrelang für den TuS Esingen aktiv war, auf. Fabian Jacobsen schlug den Ersatzmann Jens Ahlers (für den verletzten Maxim Rozhko) am Ende sicher. Kaland/Knöpler wehrten sich erfolgreich gegen Cords/Molatta und schlossen die Rückrunde ohne Niederlage im Schlussdoppel ab.
Zuvor hatte es bereits spannende Auseinandersetzungen gegeben, was nach dem desaströsen 1:9 im Hinspiel nicht unbedingt zu erwarten war. Kaland/Knöpler gewannen ihr Eingangsdoppel, während Schieber/Jacobsen nach zwei ausgezeichneten Sätzen gegen Cords/Molatta das Heft noch aus der Hand gaben. Mahnke/Zippel zwangen zwar Pätzel/Ahlers zweimal in die Verlängerung, unterlagen aber dann mit 11:13 und 18:20.
Bastian Kaland hielt Kay Moritz souverän in Schach, während Dirk Knöpler gegen Matthias Werner hart bis zum 11:9 im fünften Satz kämpfen musste. Lars Schieber und Bent Mahnke unterlagen gegen Michael Molatta bzw. Uwe Cords jeweils 2:3, wobei Siegchancen ungenutzt blieben. Auch Fabian Jacobsen musste nach großem Kampf gegen Dieter Pätzel passen. Dafür ließ Stephan Zippel Jens Ahlers aber im Gegensatz zum Hinspiel abblitzen.
Als Kaland beim Stande von 1:2 und 2:10 gegen Werner so gut wie geschlagen schien, erwachte sein Kampfgeist noch einmal. Er erreichte den fünften Satz, in dem er aber knapp verlor. Knöpler ließ sich auch von Moritz nicht aus dem Rhythmus bringen. Die Mitte mit Schieber und Mahnke konnte nichts Positives beitragen, wobei Mahnke erneut eine 2:0-Führung nicht nutzen konnte. Dann folgte der bereits oben geschilderte Endspurt.
Für den MSV bedeutet der Klassenerhalt gewissermaßen Neuland. Zwar spielte er schon 1976/77 in der zweithöchsten schleswig-holsteinischen Klasse, doch damals führten Meinungsverschiedenheiten im Team zur sofortigen Rückkehr in die Bezirksliga. In der nächsten Serie gilt es nun, die gezeigten Leistungen zu stabilisieren. Sollte ein bisschen Nervenstärke und Abgeklärtheit hinzukommen, könnte eine Zittersaison wie 2008/09 vermieden werden – obwohl gerade das für Mannschaft und Zuschauer auch seinen Reiz haben kann.

von Uwe Mahnke am 13.04.2009 um 09:46 Uhr

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